Rezensionen

Prof. Dr. Holger Pfaff : Ideen für einen Strategiewechsel des Gesundheitssystems

Gesundheitswesen 2021; 83(07): 485,  DOI: 10.1055/a-1520-0603

Prof. Pfaff berichtet, dass das Buch „Strategiewechsel jetzt! Corona-Pandemie als Chance für die Neuausrichtung unseres Gesundheitssystems“ Wege hin zu einem Gesundheitssystem für Patienten vorstellt und sich dabei am Bedarf der Bevölkerung, wissenschaftlicher Evidenz und dem Potenzial der Leistungserbringer orientiert. Wörtlich beschreibt er: „Die sehr ausgewiesenen Autoren stellen – unter dem Motto „Strategiewechsel jetzt!“ – ein ausgeklügeltes Konzept für eine Neuausrichtung des Gesundheitssystems vor. Neben der Patienten- und Bedarfsorientierung steht vor allem die Ausrichtung an wissenschaftlichen Kriterien und die Transparenz des Gesundheitswesens im Mittelpunkt ihrer Strategie.“

Und weiter: „Das Buch steckt voller Ideen. Besonders innovativ für die Versorgungsforschung ist der systemische Ansatz sowie die funktionale Orientierung. Weiten Raum nimmt die Betrachtung der notwendigen Bottom-Up- Prozesse ein, die den Patienten und die Selbstorganisation der Dienstleister in den Mittelpunkt stellen. Die Autoren sehen daneben auch die Notwendigkeit, Top-Down- Prozesse zu organisieren. In diesem Rahmen wird auch der Gesundheitspolitik, die sich zwischen Zentralisierung und Regionalisierung bewegt, eine zentrale Rolle zugeschrieben. Besonders gut ist, dass in diesem detaillierten und kenntnisreichen Buch auch konkrete Anwendungsbeispiele nicht zu kurz kommen.

Zur verständlichen Darstellung des Gesundheitssystems und der von den Autoren vorgeschlagenen Strategie, nutzen Piwernetz und Neugebauer innovative Orientierungshilfen und Grafiken, die das Verständnis und die Lesbarkeit der komplexen Materie in vorbildlicher Weise fördern. Dies geht jedoch nicht zu Lasten der notwendigen Tiefe. Die Lektüre dieses Buches ist ein Muss für strategisch orientierte Versorgungsplaner und ein Fundus für Personen, die sich Selbstorganisation und Patientenorientierung auf die Fahnen geschrieben haben.“