Nationaler Pandemieplan

Neben zahlreichen Gutachten, Stellungnahmen und Positionspapieren ist der

Nationale Pandemieplan, Teil I und II

eine wahre Fundgrube für das Vorgehen in einer Pandemie. Irgendwie fragt man sich aber seit einem Jahr, ob ihn überhaupt jemand liest?

Aus den zahlreichen wertvollen Hinweisen sei aus aktuellem Anlass das Kapitel 9.2: Risiko- und Krisenkommunikation herausgegriffen. Darin heißt es:

“Dabei kommt einer situations- und lagegerechten Kommunikation, angepasst an den Verlauf des pandemischen Infektionsgeschehens, ein sehr hoher Stellenwert zu. Im Wesentlichen sind dabei folgende Teilbereiche zu berücksichtigen:
▶ Interinstitutionelle Krisenkommunikation
▶ Informationsvermittlung an die Fachöffentlichkeit
▶ Informationsvermittlung an die Allgemeinbevölkerung
▶ Informationsvermittlung an und über die Medien.”

Aber wer soll das realisieren? Wer hat dafür die Verantwortung?

Dabei enthält der Teil II ein Kapitel mit wissenschaftlich fundierten Erläuterungen (Kap. 10), was dabei alles bedacht werden sollte und wie wertvoll professionelle Kommunikation sein kann (S. 192):

“Eine schnelle und offene Kommunikation erfüllt in der akuten Krise mehrere Zwecke:
Sie ist der Weg, Kommunikationshoheit in der öffentlichen Meinung gewinnen zu können, sie kann mitunter Gerüchten vorbeugen und sie lässt das Medieninteresse schneller zurückgehen, wenn glaubhaft versichert werden kann, dass alle relevanten Informationen offen und aktiv kommuniziert
werden.“

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.